kauen

kauen

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kau|en ['kau̮ən]:
1.
a) <tr.; hat [Essbares] mit den Zähnen zerkleinern:
das Brot, das Fleisch kauen; <auch itr.> gut, langsam, gründlich kauen.
Syn.: beißen, knabbern, mahlen, nagen.
Zus.: zerkauen.
b) <itr.; hat etwas lange und mühsam zu zerkleinern suchen:
lange an einem zähen Stück Fleisch kauen.
2. <itr.; hat an etwas nagen, knabbern:
am, auf dem Bleistift, an den Fingernägeln kauen.

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kau|en 〈V.; hat
I 〈V. tr.〉 etwas \kauen mit den Zähnen zerkleinernNägel \kauen die Fingernägel abbeißen (als Angewohnheit); Tabak \kauen; Worte, Silben \kauen langsam, schwerfällig aussprechen ● Speisen gut, gründlich, schlecht, schnell \kauen; gut gekaut ist halb verdaut 〈sprichwörtl.〉; hoch \kauen die Kiefer stark auseinandernehmen beim Essen, mit Widerwillen essen
II 〈V. intr.〉 an etwas \kauen
1. an etwas nagen, es mühselig zu zerbeißen suchen
2. 〈fig.〉
2.1 sich mit etwas abplagen, eine Aufgabe mühsam zu lösen suchen
2.2 mit einem Kummer nicht fertigwerden
● an den Nägeln \kauen die Nägel abbeißen (vor Langeweile, Spannung o. Ä.)
[<ahd. kiuwan, engl. chew <idg. *g(i)eu- „kauen“]

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kau|en <sw. V.; hat [mhd. (md.) kūwen (= mhd. kiuwen, ahd. kiuwan, erhalten in »wiederkäuen«)]:
1.
a) [Essbares] mit den Zähnen o. Ä. zerkleinern:
gut, gründlich, langsam k.;
mit, auf vollen, beiden Backen k. (ugs.; den Mund sehr voll haben u. kauen);
sie kaute das Brot, das Fleisch;
die Kinder kauten Kaugummi;
kauende Mundwerkzeuge (Fachspr.; zum Kauen bestimmte Mundwerkzeuge);
R gut gekaut ist halb verdaut;
b) etw. lange u. mühevoll mit den Zähnen zu zerkleinern suchen:
an einem zähen Stück Fleisch k.;
Ü an einem Problem, an einer Aufgabe k. (ugs.; Schwierigkeiten mit der Bewältigung haben).
2. an etw. nagen, knabbern:
am, auf dem Bleistift, an den Fingernägeln k.;
er kaute nervös auf den, an den Lippen;
sie kaut [die] Nägel (kaut sich gewohnheitsmäßig die Fingernägel ab).

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I
Kauen,
 
beim Menschen und bei vielen Tieren die Zerkleinerung der Nahrung mithilfe bestimmter Kauorgane. Der beim Menschen willkürlich eingeleitete und ablaufende, zum Teil reflektorisch gesteuerte Kauakt durch Betätigung des Kauapparats (Gebiss, Unterkiefer, Kaumuskulatur, Wangen, Zunge) führt zur Formung eines durchfeuchteten, schluckfähigen Bissens. Die Bewegungen des bezahnten Unterkiefers gegen die Zahnreihe des Oberkiefers setzen sich dabei v. a. zusammen aus der Schlittenbewegung (Vor- und Rückbewegungen) und der Mahlbewegung (Verschiebungen nach den Seiten), wobei Wangenmuskulatur und Zunge den Bissen immer wieder zwischen die Zahnreihen schieben und v. a. die entsprechend spezialisierten Mahlzähne zur Wirkung kommen. Beim Kauen wird die Speise mit Speichel durchmischt und damit die Verdauung eingeleitet.
II
Kauen,
 
Stadt in Litauen, Kaunas.

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kau|en <sw. V.; hat [mhd. (md.) kūwen (= mhd. kiuwen, ahd. kiuwan erhalten in „wiederkäuen“)]: 1. a) [Essbares] mit den Zähnen o. Ä. zerkleinern: gut, gründlich, langsam k.; mit, auf vollen, beiden Backen k. (ugs.; den Mund sehr voll haben u. kauen); man soll jeden Bissen dreißigmal k.; sie kaute das Brot, das Fleisch; die Kinder kauten Kaugummi; Diethelm ... kaut Erdnüsschen (Ziegler, Kein Recht 368); den Wein k. (seinen Geschmack unter Kaubewegungen prüfen); kauende Mundwerkzeuge (Fachspr.; zum Kauen bestimmte Mundwerkzeuge); R gut gekaut ist halb verdaut; Ü die Worte k. (langsam, schwerfällig sprechen); *hoch k. (ugs.; mit Widerwillen essen); b) etw. lange u. mühevoll mit den Zähnen zu zerkleinern suchen: an einem zähen Stück Fleisch k.; Ü an einem Problem, an einer Aufgabe k. (ugs.; Schwierigkeiten mit der Bewältigung haben); da kündige ich Ihnen vorsorglich, wissen Sie, da haben Sie zu k. dran während der Fahrt (Fallada, Mann 63). 2. an etw. nagen, knabbern: am, auf dem Bleistift, an den Fingernägeln k.; er kaute nervös auf den, an den Lippen; Er schwieg und kaute verbissen an seinem Halm (Schnurre, Bart 101); Er kaute auf seiner Brille, die wie eine Pfeife in seinem Mundwinkel hing (B. Vesper, Reise 396); sie kaut [die] Nägel (kaut sich gewohnheitsmäßig die Fingernägel ab). 3. (vulg.) abkauen (2): Ja, dann sagen sie, komm, kau mir einen oder wichs mir einen (Schmidt, Strichjungengespräche 221).

Universal-Lexikon. 2012.

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  • Kauen — ist ein mechanischer Vorgang, der zur Zerkleinerung der Nahrung und deren ersten enzymatischen Aufspaltung (Verdauung) dient. Hierbei kommt es zur „Auf Ab Bewegung“ in Kombination mit einer Seitwärtsbewegung des Unterkiefers. Dadurch wird die im… …   Deutsch Wikipedia

  • kauen — kauen: Das altgerm. Verb mhd. kiuwen, ahd. kiuwan, niederl. kauwen, engl. to chew (mit dissimiliertem Anlaut die nord. Sippe von schwed. tugga »kauen«) gehört mit verwandten Wörtern in anderen idg. Sprachen – vgl. z. B. pers. hā idan »kauen« und …   Das Herkunftswörterbuch

  • kauen — Vsw std. (8. Jh.), mhd. kiuwen, ahd. kiuwan Vst., kūwen Stammwort. Aus wg. * keww a Vst. kauen , auch in ae. cēowan; daneben anord. tyggja, tyggva, das wohl sekundär (k zu t) umgestaltet ist. Zu ig. * geu kauen in npers. ǰāvīdan kauen , serb.… …   Etymologisches Wörterbuch der deutschen sprache

  • Kauen — Kauen, verb. reg. act. mit den Zähnen zermalmen und zugleich mit dem Speichel vermischen. Die Speisen kauen. Jemanden etwas in das Maul kauen, in den niedrigen Sprecharten, es ihm sehr deutlich und umständlich vorsagen. Anm. Bey dem Ottfried und… …   Grammatisch-kritisches Wörterbuch der Hochdeutschen Mundart

  • Kauen [1] — Kauen, 1) (Masticatio), Verrichtung eigener[390] dazu bestimmter Körpertheile (Kauapparat), wodurch feste Nahrungsstoffe mechanisch zertheilt, mit dem Mundspeichel vermischt in eine breiartige Consistenz gebracht u. so zur Verdauung in dem Magen… …   Pierer's Universal-Lexikon

  • kauen — V. (Mittelstufe) etw. lange im Mund halten und langsam mit den Zähnen zerkleinern Beispiele: In meinem Unterricht darf man keinen Kaugummi kauen. Bevor man die Nahrung herunterschluckt, soll man sie gründlich kauen …   Extremes Deutsch

  • kauen — [Aufbauwortschatz (Rating 1500 3200)] Bsp.: • Dieses Fleisch ist so zäh, dass ich es nicht kauen kann …   Deutsch Wörterbuch

  • Kauen [2] — Kauen, Kreis u. Stadt, so v.w. Kowno …   Pierer's Universal-Lexikon

  • Kauen — (Masticatio), die Zerkleinerung der dem Mund übergebenen Nahrungsstoffe vermittelst des Kauapparates, wozu die sämtlichen Teile des Mundes, die Zähne und die Kaumuskeln gehören. Das K. ist teils ein Zerschneiden oder Zerreißen, teils ein… …   Meyers Großes Konversations-Lexikon

  • Kauen — 1. De gôd kaut, de gôd daut. (Holst.) – Schütze, II, 239; Diermissen, 66; Deecke, 4; hochdeutsch bei Simrock, 5516. Der Arzt Buchan sagt, dass das Kauen eins der besten Mittel zur Erhaltung der Zähne, der treueste Diener des Magens ist. Ebenso… …   Deutsches Sprichwörter-Lexikon

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